Hallo, ich bin der Stulle und lebe mit meiner Familie in Südwestfalen. Meine Mopedkarriere hat so etwa 1967 mit einer geschenkten, alten 250er DKW in den Sauerländer Wäldern angefangen. Ich war 13, und wir Jungs haben mit dem Wrack weite Kreise über die Berge gezogen, sofern wir nur Taschengeld für Sprit hatten. Im Herbst 1969 bin ich mit dem Kauf eines Mofas von Herkules in den öffentlichen Straßenverkehr umgezogen. (Ihr merkt, ich bin ein alter Knochen) Typ MFH 221, mit einem Zweitakter von Sachs und in der Erscheinung der CUB nicht unähnlich. Das war damals ein Fahrzeug für den Alltag, und ich bin damit viel gereist. An den Rhein und zur innerdeutschen Grenze. Zur Nord – und Ostsee, nach Holland und nach Frankreich. Insgesamt 36.000 km in dreieinhalb Jahren. Danach kamen erst mal Autos, aber ab 1977 auch eine BMW 25/3 für ein paar Jahre. Dann Beruf, Familie und ein Segelboot. 2001 habe ich mit diesem Boot eine Tour von Koblenz über Mosel und Saar nach Lothringen und über Straßburg und den Rhein zurück gemacht. Den Mast habe ich Zuhause gelassen und dafür achtern einen Honda Außenborder angehängt. Kurz vor der Abfahrt ist mir bei einem hiesigen Zweiradhändler ein altes Monkey J1 Mokick zugelaufen. Das passte knapp aufs Vordeck, und damit war es möglich, etappenweise zurück zu fahren und das Auto nachzuführen. Außerdem ist so bei mir der Mopedvirus, der lange im Verborgenen geschlummert hatte, wieder voll ausgebrochen, und der Begriff „Bootsmonkey“ ist seitdem nicht mehr auf die CZ 100 beschränkt. 2002 habe ich das Boot von Hamm in drei Tagen zum Ijsselmeer in Holland überführt, und bin mit der J1 an einem weiteren Tag die 350 km zurück gefahren, u.s.w. 2007 wurde mir die kleine J1 zu langsam, und ich habe sie gegen eine S&K Projekt - Monkey 125 auf Skyteam – Basis getauscht. Ein Fehler, sie nicht zu behalten, aber OK. Jedenfalls ist die 125er noch im selben Jahr, wieder auf dem Vordeck, von Bad Ems an der Lahn über Rhein, Mittellandkanal und Berlin bis nach Stettin in Polen gereist. Unterwegs hat sie selbst, mit kleinen „Seitensprüngen“ fast 1.000 km auf die Uhr bekommen. Vor knapp zwei Jahren habe ich wieder einen alten J1 Rahmen aus 1976 gekauft und baue an langen Winterabenden langsam meine „Custom – Monkey 150“ auf. Der Vorteil des alten Honda Rahmens liegt für mich hauptsächlich in der größeren Freiheit bei der Auswahl der Komponenten. Es kommen Teile von Skyteam, Honda, TB - Parts und aus eigener Herstellung zum Einsatz. In den nächsten Wochen soll sie endlich laufen lernen. Die 125er aus 2007 ist inzwischen ca. 8.000 km gelaufen. Hier und da ist was kaputt gegangen, aber unterm Strich kann ich feststellen, dass die meisten chinesischen Komponenten weitaus besser sind, als ihr Ruf. Neulich bin ich am Edersee, beim „Zündstoff“ zum ersten Mal auf einem Dax – und Monkeytreffen gewesen. Das hat Lust auf mehr gemacht. Mehr Treffen, mehr Ausfahrten, mehr Gemeinschaft, mehr persönliche Bekanntschaft. Daran möchte ich arbeiten. Das Wichtigste aber ist: Der Bonsai – Virus lebt. Lang lebe der Bonsai – Virus!
Ein Jammer, dass sich die Dummen ihrer Sache so sicher sind und die Klugen so voller Zweifel.